Wenn man krank ist, hat man Langeweile und schlechte Laune. Darum began ich, es mit Humor zu nehmen und ein Gedicht zu schreiben: Et voilá:
Das
große Konzert der Grippe
Eigentlich
war dieses Konzert gar nicht geplant.
Kaum
einer hätte da geahnt,
welche
Musikinstrumente sich dazu aufraffen,
ihnen
und mir einen Auftritt sondergleichen zu schaffen.
Einen
großen Saal haben sie gewählt,
der
einläd und von Geschichten erzählt.
Minuten
vorm Auftritt, alles schweigt,
nur die
Aufregung steigt.
Dann der
erste zarte Ton -
hinter
einem kleinen Mikrofon
erklingen
leise die ersten Töne
die ich
in der Stille vernehme.
Der
Halsschmerz spielt seine Melody,
ist in
seiner Klasse ein Genie.
Seine
Aura macht das Schlucken schwer,
und auch
das Reden kann nicht mehr.
Zur
Harmonie stimmt nun der Kopfschmerz ein,
um dem
Leiden Nachdruck zu verleihen.
Er
trommelt und hämmert,
bis dem
Mensch es dämmert:
Da
stimmen gleich noch mehr mit ein,
erst
dann kann es ein Liedchen sein.
Das
Kopfschmerz-Solo hält noch an,
doch
dann dauert es nicht lang
und das
Fieber lässt den Marsch erklingen,
dazu
soll der Schüttelfrost laut singen.
Der
Husten spielt seine Partitur ganz vorn
daneben
bläst Frau Schnupfen dominant ins Horn.
Das
Mittelohr macht eher ein Radau,
mit der
Übelkeit ist sie das Duo „Supergau“.
Keiner
hätt' es mehr erwartet: Es kommt ein Gast
in den
Saal gestürmt so voller Hast.
Die
Bindehautentzündung ist's,
die fast
immer den Einsatz vergisst.
Nun ist
sie ja da, findet ihren Platz
und
spielt im richtigen Satz.
Das
Orchester ist nun endlich komplett.
Es
spielt und trällert ganz nett.
Das
Konzert ist in Molldur gedacht,
damit
auch ja keiner lacht.
Angebracht
ist eine andächtige Atmosphäre,
die den
Menschen dennoch das Danken lehre.
Denn im
Gesangbuch Nr.514 heißt es so schön:
„Ich
will rühmen deinen Namen,
ich will
loben deine Treu;
Ich will
preisen Deine Siege,
Deine
Gnade täglich neu.
Ich will
singen dem großen König,
der mir
täglich nahe ist.
All mein
Lob ist viel zu wenig,
weil du,
Gott, unendlich bist!
[...]
Glücklich
sing ich dir meine Lieder,
geh
anbetend durch den Tag;
Du
selbst neigst dich zu mir nieder:
Dank um
Dank ich dir, Herr, sag!“
(Text+Melodie:
Kommunität Gnadenthal)
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