Vergangenen Donnerstag war wieder Stiller Tag am mbs, wo ich arbeite.
Auch ich versuchte mich an der Stille. Ich ging spazieren. Die Gedanken, die mir dabei kamen, möchte ich mit euch teilen:
MÜLL – wir produzieren so viel Müll.
Wir müllen die Schöpfung sorglos zu.
Hast du schon mal daran gedacht, dass
der Wert,
die Natur zu retten, genauso groß ist,
wie der Wert
eines Menschenlebens?
Wenn die Natur leidet, leidet der
Mensch.
Wenn die Weltmeere verschmutzen, wird
die Luft für uns dünn.
Wir wollen atmen, doch wir drohen zu
ersticken,
gemeinsam mit aller Welt, allen Tieren,
Pflanzen und Meeren.
Gottes Herz weint, wenn er das sieht:
Leere Zigarrettenschachteln zwischen
den ersten Gänseblümchen im Frühling,
Plastik, wohin das Auge reicht, neben
den ersten Krokussen.
Hundekot in schwarzen Tütchen anstatt
im Müllcontainer auf der Wiese liegend.
Kinder gönnen sich Süßigkeiten und
erlauben sich, die leere, bunte Verpackung einfach neben sich
fallen zu lassen.
Statt Schwänen schwimmt auf der Lahn
eine Plastiktüte, ein Autoreifen liegt am Ufer.
Zwischen noch kahlen Ästen und
Gebüschen liegt eine Katzenbox, geöffnet, ohne Katze.
Ich hoffe, das Kätzchen hat überlebt
und wurde nicht nebenan auf der Bundesstraße überfahren.
Ein Spielplatz auf dem Gelände des
Betonherstellers. Wer dort wohl spielen will?
An Gottes Stelle hätte ich längst
aufgegeben und die Natur nicht jedes Jahr wieder aufblühen lassen.
Aber das bringt er nicht über’s
Herz. Trotzdem schmerzt sein Herz bei all dem Müll.
Eigentlich wollte ich einen Spaziergang
am Fluss machen. Doch ich sah Industrie, Asphalt und Müll.
Eigentlich wollte ich auftanken und
fröhlich wiederkommen. Doch ich wurde immer trauriger.
Eigentlich wollte ich Blumen pflücken.
Doch ich sammelte Plastikmüll in einer gefundenen Plastiktasche und
brachte ihn zum Container.
Eigentlich wollte ich dem Fluss
lauschen, doch ich hörte Gott weinen.
Eigentlich wollte ich mit Gott reden,
doch Gott redete mit mir.
Eigentlich wollte ich still sein, doch
in mir tobte es. Äußere Stille weckt die inneren Stürme.
Vielleicht sollten wir tatsächlich
öfter den Mund zu lassen und die Augen auf machen.
Aber meine Hände können sich nicht
ausruhen, wenn die Augen aufmerksam hinsehen.
Mein Herz denkt: Herr, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun.
Mein Herz denkt: Herr, vergib mir, wenn
ich nicht weiß, was ich tue. Wenn ich wieder nur funktioniere,
reagiere, perfektioniere, eile, hetze und kalt bin.
Ich will still sein, hinsehen, handeln
und um Vergebung bitten.